Schattenseiten Langzeitreisender

Der Sinn vom Reisen erschloss sich mir irgendwann nicht mehr.
Ich hatte Heimweh.
Nach einem Ort der Beständigkeit.
Permanent unterwegs zu sein löste in mir eine Unruhe aus, die kaum zu bändigen war.
Die Gedanken ein fortwährender Wirbelsturm.
Ich wollte nicht mehr, aber vor allem ich konnte nicht mehr.
Der Sinn im Tun musste neu definiert werden.
Ich war auf der Suche.
Nach neuer Wertgebung, Anhaltspunkten und Weggabelungen.
In mir ein innerer Konflikt.
Der Kompromiss zwischen dem gegebenen Außen und meinen inneren Bedürfnissen gelang mir nicht mehr.
Wieder ein neues Land, wieder eine neue Stadt, ein anderes Leben.
Zu viele verschieden Welten, die wir innerhalb kürzester Zeit durchliefen.
Es brauchte ein Anhalten, ein Ankommen, einen Stillstand.
Endlich da sein, verweilen und zur Ruhe kommen.
Wieder eine neue Insel.
Endstation.
Vorerst.
Die Energiereserven neu aufladen und bleiben.
Aufatmen, Erlebtes verarbeiten und einen Ort der Beständigkeit spüren.
Der Sinn vom Reisen erschließt sich mir wieder.
Ich habe Heimat gefunden.

Endlich!

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