In einem fernen Land spazierte
ein Wanderer durch eine Stadt und kam an einen Laden mit dem Türschild:
„Hier gibt es die Gaben Gottes“
Der Wanderer trat ein und sah
hinter dem Ladentisch einen alten Mann, den er fragte: „Was verkaufen Sie?“ „Alle
Gaben Gottes.“ „Sind sie teuer?“ „Nein, die Gaben Gottes sind umsonst.“
Erstaunt sah sich der Wanderer
im Laden um und entdeckte Regale voller Tröge, gefüllt mit Liebe, Vasen mit
Mut, Gläser mit Freude, Gefäße mit Glauben, Flaschen mit Hoffnung, Pakete mit
Frieden, Kisten voller Freundschaft.
Die Augen des Wanderers
glänzten vor Freude über diesen Reichtum. „So gebt mir recht viel von Gottes
Liebe, allen Frieden und auch Freude. Hoffnung, Glaube, Trost, so viel Sie
entbehren können, und jede Menge Freundschaft.“
Der Alte überreichte dem
Wanderer ein Päckchen, welches in die hohle Hand passte. „Das kann doch
unmöglich alles sein?“
„Doch“, sagte der Alte. „Das
ist alles. Im Laden Gottes kann man keine reifen Früchte kaufen, sondern nur
kleine Samen, die gehegt und gepflegt sein wollen und langsam wachsen.“
– Aus „UR – das wahre Ziel“, Heft 36