Lebenslinien

Auch heute umgibt mich Stille.

Die Ruhe vor dem Sturm. Das Nichts vor dem Aus.

Angespannter Frieden, gespannt auf Bewegung.

Der Geist auf der Lauer.

Trügerische Sicherheit.

Hysterisches Gelächter.

Zu viele Gedanken, die kommen und gehen.

Wechselnde Worte auf meinen Lippen. Rau, spröde, eingerissene Lebenslinien.

Gezeichnet von dem was war, in bebender Erregung vor dem was kommen mag.

Ein zuckender Muskel um mein Augenlid.

Trübt den Blick.

Bei jedem Wimpernschlag.

Lässt schleiernde Tränen sich auflösen, in einem Meer voller Einsamkeit.

Hilflose Schreie aus dem Untergrund.

Gedrungen, verletzt, angstvoll zusammen gekauert.

Was mag diese Seele wohl durchlebt haben?

Gefühlt, gespürt und gesehen?

Sie wirkt verletzlich und klein.

Unscheinbar augenscheinlich.

Erblickt aus kreisrunden Augen, die das Geschehene zu verbergen vermögen.

Der vermeintliche Weg zum Innersten.

Das wahre Ich aber bleibt verborgen.

Lässt Schmerz und Trauer nicht zum Vorschein kommen.

Ein bebender Körper voller Trostlosigkeit.

Saugt die Stille in sich auf.

Die Ruhe vor dem Sturm gezeichneter Lebenslinien.

An: Josi

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