Sind wir nun erwachsener geworden?
Streiten wir anders als früher?
Wir machen uns nicht mehr so schnell etwas vor.
Das Leben, menschliche Beziehung eingeschlossen, ist kompliziert.
„Es hat niemand gesagt, dass es einfach wird.“
Aber so schwer?!
Was ist heute anders?
Wir kommunizieren immer noch über Umwege.
Es entstehen weiterhin Missverständnisse.
Es werden wiederholt Gefühle des Schmerzes und der Verletzung ausgelöst.
Der Gedanke der Trennung steht ein weiteres Mal im Raum.
Was ist nun anders zu früher?
Sind wir etwa erwachsener geworden?
Streiten wir immer noch so?
Jein.
Wir sind vorsichtiger geworden.
Und umsichtiger.
Und reflektierter.
Wir haben gelernt.
Voneinander.
Miteinander.
Füreinander.
Verletzungen entstehen.
Wir machen uns keinen mehr vor, dass es nicht wieder passieren wird.
Denn wir sind vorsichtiger geworden.
Aber dennoch intensiv.
Tief verbunden.
Im Glauben an die ewige Liebe.
Wird es immer zu einem positiven Ausgang führen.
Ambivalente Gedanken.
Widersprüchliche Gefühle.
Es wird nicht einfach bleiben.
Fehlende Transparenz und vollkommene Verständnislosigkeit.
Den einen Tag das Gefühl tiefer Verbundenheit,
am nächsten ein kaum auszuhaltender Schmerz.
Der Wunsch nach Flucht und Veränderung.
Aber wohin?
In eine bessere Welt?!
Eine Illusion.
Denn wir machen uns keinen mehr vor.
Sind ehrlich zueinander, voreinander, miteinander.
Aber erwachsener?
Nein.
Denn in uns tobt weiterhin der Sturm unserer heimatlosen Kinder.
So lange bis Heilung geschieht.
Und sie festen Grund unter den Füßen verspüren.
Aber auch dann werden sie uns ein Leben lang begleiten.
Und auch als erwachsene Menschen wird in uns ein Stück der Unvernunft eines Kindes verweilen.
Nehmen wir es doch einmal liebevoll in den Arm und sagen ihm, wie gern wir es haben und dass es vollkommen ist.
Mein Kind.
Und dein Kind.
Als Erwachsene.